8 Lektionen fürs Leben, die wir von Kindern lernen können

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Sicher erinnerst du dich an eine Situation, als sich zum Beispiel eines deiner Kinder beim Spielen draußen das Bein gebrochen hat. Glücklicherweise erholen sich Kinder relativ schnell von so etwas und sind in etwa vier Wochen wieder auf den Beinen. Während dieser Zeit bereiten wir beispielsweise viele gelatinereiche Lebensmittel zu und geben den Kindern einige zusätzliche Nährstoffe, damit sie sich so schnell wie möglich erholen können.

Dies kann die erste Erfahrung mit einem gebrochenen Knochen oder einer Verletzung bei einem unserer Kinder sein, und wir können daran erkennen, dass Kinder viele Dinge von Natur aus richtig machen, die wir Erwachsenen im Älterwerden oft gänzlich hinter sich lassen.

Lektionen, die unsere Kinder uns beibringen können

Oft sind wir so damit beschäftigt, unseren Kinder etwas beizubringen, dass wir nicht erkennen, wie viel wir eigentlich von ihnen lernen können.

Generell erfreuen sich Kinder oft einer besseren Gesundheit als Erwachsene. Dies mag vielleicht an den natürlichen Gewohnheiten der Kinder liegen, die teilweise sehr gesund sind. Hier sind nur einige der Lektionen, die wir uns regelmäßig in Erinnerung rufen sollten, um langfristig daraus lernen zu können:

  1. Regelmäßig Nickerchen machen

Schlaf ist sehr wichtig für die Gesundheit und viele Erwachsene bekommen einfach nicht genug. Man hört oft Scherze, dass man Vorschulkinder wach bleiben und spielen lassen und Gymnasiasten stattdessen ein Nickerchen machen lassen sollte. Es könnte jedoch wirklich etwas an dieser Idee dran sein.

Der Körper regeneriert sich während des Schlafes. Studien haben dabei gezeigt, dass schon eine einzige Nacht mit zu wenig Schlaf einen vorübergehenden, prädiabetischen Zustand hervorrufen kann, ganz zu schweigen von Cortisol und Leptin, die dabei freigesetzt werden. Gesunde Kinder schlafen in der Regel auch des Nachts für einen längeren Zeitraum und machen tagsüber ein Nickerchen.

Wir können in diversen Ratgebern nach Möglichkeiten suchen, die Tiefe und Länge unserer Schlafenszeit zu verbessern. Doch keiner davon wird uns so viel darüber verraten können wie unsere Kinder.

Was wir daraus lernen sollten: Unserem Schlaf eine hohe Priorität einzuräumen und dabei am besten genauso kompromisslos zu sein wie wenn es darum geht, dass unsere Kinder genügend Schlaf bekommen. Wir müssen erkennen, dass dies ein wichtiger Faktor dabei ist, jung zu bleiben!

  • Bewegung statt Training

Dies macht sich besonders dann bemerkbar, wenn man sieht, wie unsere Kinder (ausnahmsweise mal) still sitzen müssen. Kinder trainieren natürlich nicht, aber sie sind trotzdem immer in Bewegung. Sie gehen nicht in Fitnessstudios oder laufen unzählige Kilometer, aber sie sprinten, klettern, rasen, kriechen und machen ständig viele andere funktionelle Bewegungsabläufe.

Etwas, das Kinder nicht für lange Zeiträume tun (es sei denn, wir zwingen sie dazu), ist sitzen. Die heutige Wissenschaft zeigt, wie schlecht das lange Sitzen für den Körper ist. Die dadurch auftretenden Beschwerden verschwinden nicht, nur weil man sich ab und zu Zeit für ein Training nimmt. Besonders im Kleinkindalter sind zwei Geschwindigkeitsstufen zu beobachten: Vollgas und Schlaf. Sie tollen rum, als gäbe es kein Morgen, und schlafen danach tief und fest. Als Erwachsener ist es einfach, einen Großteil des Tages sitzend zu verbringen, die Herzfrequenz nicht zu erhöhen und sich nicht genug zu bewegen.

Kinder sind auch meisterhaft darin, sich funktionell zu bewegen. Sie heben keine Gewichte, können aber klettern, kriechen, hocken und sich bewegen wie Olympioniken. Viele Erwachsene können Gewichte heben oder Hantelbänke bezwingen, würden aber Schwierigkeiten beim Klettern am Seil haben. Dies kann man sich übrigens als Ziel setzen: Zu lernen, wie man sich funktioneller bewegt, da diese Bewegungsabläufe nicht nur großartig für die körperliche Gesundheit sind, sondern auch das Leben retten können, falls man jemals klettern, laufen oder springen muss, um eine bestimmte Situation oder sogar Gefahr zu vermeiden oder ihr zu entfliehen.

Was wir daraus lernen sollten: In Bewegung bleiben, aber dabei nicht auf Sport fokussieren. Sich funktional, schnell und oft bewegen. Als Erwachsene sind wir vielleicht nicht in der Lage, unsere Arbeit und andere Verantwortlichkeiten zu vernachlässigen, aber wir können unseren Arbeitsbereich ändern, Pausen einlegen und uns selbst dazu herausfordern, zwischendurch bewegungsbasierte Aktivitäten durchzuführen.

  • Lernen, Emotionen auszudrücken

Kinder sind oft meisterhaft darin, Emotionen zu zeigen und haben einen engen Kontakt zu ihren Gefühlen. Als Erwachsene lernen wir oft, Emotionen, die Stress hervorrufen können, zu unterdrücken oder direkt zu vermeiden. Sicherlich müssen Kinder früher oder später lernen, Emotionen verantwortungsbewusst auszudrücken, aber wir können viel daraus lernen, wie lebhaft sie fühlen und ihre Emotionen herauslassen.

Kinder sind nicht nachtragend. Wenn sie verletzt, wütend oder traurig sind, weinen sie. Wenn sie glücklich sind, lächeln oder lachen sie. Sie sind auch Meister der sozialen Interaktionen, bis wir ihnen beibringen, nicht mit Fremden zu reden. Babys sind dabei besonders talentiert in sozialen Interaktionen, und vielleicht ist dies sogar einer der Gründe, warum Menschen oft Babys auf den Arm nehmen und mit ihnen reden. Sie hören anderen zu, wenn die reden, auch wenn sie es inhaltlich nicht verstehen. Sie beobachten, wie sich andere Menschen bewegen. Sie antworten mit einem Lächeln, wenn jemand sie anlächelt.

Selbst in Zeiten, in denen die Gefühlsausbrüche unserer Kinder uns frustrieren (Stichpunkt Wutanfall), können wir daraus lernen. Kinder haben oft einen sehr intensiven, aber kurzlebigen Anflug von Emotionen, und wenn sie mit dieser Emotion fertig sind, machen sie weiter, als wäre nichts gewesen. Erwachsene sind eher geneigt, sich mit einer Emotion längerfristig zu beschäftigen und darüber nachzudenken.

Was wir daraus lernen sollten: Emotionen auf eine gesunde Weise auszudrücken. Am besten ruhig und sachlich bleiben, wenn wir mit anderen darüber sprechen. Die Devise: Mit Emotionen umgehen und weitermachen.

  • Iss dann, wenn du hungrig bist

Viele Eltern machen sich Sorgen, dass ihre Kinder vielleicht zu viel, zu wenig oder nicht das Richtige essen. Wir machen uns oft Gedanken dazu, was genau und wie oft unsere Kinder essen, aber die meisten Kinder haben ein sehr gesundes Hungergefühl, bevor wir es aus ihnen heraustrainieren.

Sie essen bei Hunger (auch außerhalb der gewohnten Essenszeit) und weigern sich oft, etwas zu essen, wenn sie keinen Hunger haben (auch wenn gerade Essenszeit sein sollte). Diess ist tatsächlich eine sehr gesunde Herangehensweise, auf die wir als Erwachsene achten und die wir sogar übernehmen sollten.

Es ist äußerst wichtig, dass Kinder im Einklang mit ihrem natürlichen Hungergefühl bleiben, auch wenn wir ihnen gesundes Essen vor die Nase stellen und sie mit Bedacht ernähren. Viele Erwachsene haben diese natürlichen Hungersignale aus der Kindheit verloren. Dies kann das Leben definitiv erschweren! Diverse Ernährungsrichtlinien können uns und unseren Familie dabei helfen, herauszufinden, wie man nahrhaft, gesund und nachhaltig essen und den inneren Kontakt zum natürlichen Hungergefühl beibehalten oder wiedererlangen kann.

Was wir daraus lernen sollten: Auf unseren Körper zu hören und dann zu essen, wenn wir hungrig sind, und vor allem dann auf Essen zu verzichten, wenn wir es nicht sind.

  • Den Lerneffekt nie enden lassen

Jeder, der schon einmal einen Vierjährigen als Gesprächspartner hatte, weiß, dass Kinder Fragen stellen. Oh, eine ganze Menge Fragen sogar. Der durchschnittliche Vierjährige soll wohl täglich mehr als 400 Fragen stellen.

Dies ist die natürliche Art und Weise, wie Kinder zu leben lernen, aber es repräsentiert auch anschaulich und schön ihre ständige Neugier und den Wunsch, dazuzulernen. Für Erwachsene ist es leicht, Dinge einfach unhinterfragt zu akzeptieren oder zu wissen, dass etwas funktioniert, ohne zu verstehen, wie. Der Vorgang des Erlernens einer neuen Fähigkeit (insbesondere einer Fremdsprache oder eines Musikinstruments) schärft den Verstand und hält uns jung im Kopf.

Was wir daraus lernen sollten: Fragen stellen. Neugierig sein. Zum Beispiel eine neue Fähigkeit oder ein neues Hobby oder Forschungsgebiet anpeilen und dies mit der Offenheit und dem Verstand eines Kindes erlernen.

  • Furchtlos sein

Jede Mutter, die ein einjähriges Kind hatte, weiß, wie furchtlos die sein können. Sie springen, um zu sehen, was passiert. Werfen Gegenstände durch die Luft, um mehr über die Gesetze von Newton zu erfahren (und über die sozialen Interaktionen, wenn sie aus Versehen jemanden damit treffen). Sie sind auf der unersättlichen Suche nach Sehen, Lernen, Bewegung.

Neugeborene haben nur zwei Ängste: Laute Geräusche und Stürze. Mit ständigen Ermahnungen wie „Seid vorsichtig“ und „Verletzt euch nicht“, neigen wir dazu, all die anderen Ängste in unsere Kinder zu programmieren, obwohl wir sie eigentlich dazu ermutigen sollten, kalkulierte Risiken einzugehen, besonders wenn sie jung sind und die Risiken nur in Form vom Abspringen von einem Klettergerüst auf dem Spielplatz bestehen, statt aus fahrenden Hochgeschwindigkeitszügen.

Die Bedeutung von Risiken, Gefahren und Abenteuern für Kinder in ihrem täglichen Spiel, aber auch das Fehlen dieser Elemente können später soziale und kognitive Auswirkungen haben.

Was wir daraus lernen sollten: Wir sollten unsere Kinder abenteuerlustig sein lassen, diese Eigenschaft aber auch in uns selbst wieder aufleben lassen. Ein neues Abenteuer eingehen oder eine neue Sportart austesten. Generell neues ausprobieren. Und vor allem: Kinder draußen spielen lassen, auch unbeaufsichtigt!

  • Die kleinen Freuden im Leben wertschätzen

Wir schenken unserem Kind zu Weihnachten ein schickes neues Spielzeug und womit spielt es eine Stunde später? Natürlich mit dem Karton, in dem das Spielzeug eingepackt war.

Kinder haben eine natürliche Faszination für die kleinen Dinge. Sie wollen nach der Geburt keine ausgefallenere Windel oder einen besser ausgestatteten Kinderwagen. Stattdessen legen sie eine natürliche Kreativität an den Tag, einfache Gegenstände mit ihrer Vorstellungskraft interessant und mächtig werden zu lassen.

Wie viel glücklicher könnten wir sein, wenn wir uns auch nur an einen kleinen Funken Faszination für das Alltägliche erinnern könnten?

Was wir daraus lernen sollten: Lernen, die kleinen Freuden und das, was wir bereits haben, wirklich wertzuschätzen, im Hier und Jetzt, und nicht schon immer auf den nächsten Punkt konzentriert zu sein.

  • Das Spielen nicht vernachlässigen

Das Spielen ist sozusagen die Arbeit der Kinder. Und sie ist wichtig für ihre Entwicklung. Es hat sich dabei herausgestellt, dass zu spielen auch für Erwachsene wichtig ist!

Es ist selbstverständlich nicht einfach, Abstand zu Punkten zu bekommen, die „noch erledigt werden müssen“, aber zum Wohle einer besseren Gesundheit und eines stärkeren Familienzusammenhalts sollten wir lernen, das Telefon wegzulegen, den Computer herunterzufahren und uns gezielt Zeit für die Regeneration zu nehmen.

Was wir daraus lernen sollten: Spaßige Aktivitäten herausfinden und einfach angehen! Mal ohne Kinder abends ausgehen? Los geht’s!

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